Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd / Ergotherapeutische Förderung mit dem Pferd

Therapeutisches Reiten


Diese Seite befindet sich noch im Aufbau. Wir möchten Ihnen aber dennoch schon jetzt einige Informationen zu unserer Arbeit bereit stellen. 


In unserem Verein bieten wir die „Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd“ sowie die „Ergotherapeutische Behandlung mit dem Pferd“ an. Im Mittelpunkt dieser Maßnahmen stehen ganzheitliche und individuelle Angebote an jedes einzelne Kind, mit dem Ziel über das Medium Pferd

  • den Umgang mit und den Abbau von Aggressivität, Angst und Apathie zu lernen.
  • die Frustrationstolerenz auszubauen.
  • Situationen zu schaffen, die Erfahrungen von (Selbst)vertrauen und Selbstsicherheit ermöglichen sowie kooperatives Verhalten        erleichtern.
  • Selbstwirksamkeitserfahrungen zu forcieren und Selbstbestimmung erfahrbar zu machen.
  • Hilfe bei der Erfahrung von eigenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Grenzen (Selbsteinschätzung).
  • das Reagieren und Einstellen auf einen Partner in der Interaktion anzubieten.
  • das Training der sensorischen Integration und der Körperwahrnehmung zu unterstützen.
  • Angebote zu machen, die es den Teilnehmern ermöglichen, ihre  Aufmerksamkeits- und Konzentrationsfähigkeit zu erweitern.

(vgl. OTTERSTEDT, 2001, S.154)

 

 

 

 

 

Wir freuen uns beim RV „Herzog Wittekind“ Oberbauerschaft über die engagierte Arbeit unserer Fachkräfte für das therapeutische Reiten. Sie sind ausgebildet vom „Kurratorium für therapeutisches Reiten“ oder haben andere pädagogische und reiterliche Qualifikationen und Ausbildungen.


Zurzeit sind alle Kurse voll belegt. Gerne können Sie aber bei Interesse Kontakt mit uns aufnehmen.


Pferde leben in Herden. Damit eine Herde mehr wird als nur eine Ansammlung von Tieren sind komplexe Kommunnikationssysteme notwenig. Pferde kommunizieren über kurze Distanzen hauptsächlich visuell-körperlich. Sie geben einander zum Beispiel über die Haltung ihrer Ohren, der Spiegelung von Bewegungen, Stampfen, die Kopfhaltung oder pusten gegenseitig Signale. Darüber hinaus beherrschen sie unzählige Differenzierungen akustischer Laute. Diese nutzen sie vor allem um über weitere Distanzen kommunizieren zu können.

Damit eine Herde mit ihrer Sozialstruktur funktioniert, sind zahlreiche Signale in zahlreichen Differenzierungen notwendig. Wie kann zum Beispiel bei drohender der Gefahr für die Herde unterschieden werden, ob der Feind nun besonders gefährlich ist oder nur eine gewisse Vorsicht geboten sein könnte? Gleiches gilt für die hoch komplexen sozialen Ränge innerhalb der Herde. Jedes Tier kennt seinen Platz innerhalb der Herde und die damit verbundenen Aufgaben. Und wird um das soziale Gefüge innerhalb der Herde gerungen, geschieht dies nach Regeln und immer gleichen Abläufen, gesteuert durch kommunikative Interaktion. 

 

Damit Pferde all diese unzähligen Kommunikationssignale erkennen, unterscheiden und bewerten können, besitzen sie eine sehr feine und aufmerksame Wahrnehmung, die zudem auch zum Erkennen von Gefahren dient. Denn Pferde sind Fluchttiere und immer auf der Hut. Auch aus diesem Grund reagieren sie direkt und unmittelbar auf die Reize aus ihrer Umgebung (vgl. TRUCKENBRODT / FIEGLER, 2004, S. 6 ff.).

Das feine Feedback des Pferdes macht die Tiere so wertvoll für den Einsatz in therapeutischen und/ oder pädagogischen Kontexten.

VERNOOJI und SCHNEIDER beschreiben die besondere Eignung des Pferdes wie folgt:

 

"Die Größe des Tieres bietet zum einen körperlichen Halt, zum anderen kann sie natürliche Ängste in einem Menschen auslösen. Die Erfahrung, dass diese Ängste bewältigbar sind, ist insbesondere für Kinder bedeutsam und hilfreich.

 

Die Sensibiltät des Pferdes in der Interaktion macht für den Menschen die Grenzen und Möglichkeiten des sozialen Miteinanders in Verbindung mit dem eigenen Verhalten erfahrbar.

 

Der Herdentrieb und damit die soziale Ausrichtung des Pferdes ermöglicht die Erfahrung, dass man (größeren und kräftigeren) Lebewesen vertrauen kann, die Einsicht, dass der stärkere Anderen nicht unbedingt Feind ist.

 

Die spezielle Gangart des Pferdes hilft dem Menschen auf seinem Rücken, sein inneres und äußeres (körperliches) Gleichgewicht zu finden bzw. wieder herzustellen." 

(Vernooij /Schneider, 2008, S.201)




Literatur:

Truckenbrodt, N & Fiegler, J (2004): Von Pferden lernen. Wie der Umgang mit Pferden die Persönlichkeit entwickelt. BLV Buchverlag, München.

Otterstedt, C. (2001): Tiere als therapeutische Begleiter. Franckh-Kosmos Verlag. Stuttgart.

Vernooij, M. A. / Schneider, S. (2008): Handbuch der Tiergestützten Intervention. Grundlagen, Konzepte, Praxisfelder. Quelle & Meyer. Wiebelsheim.